Die US-amerikanische R&B-, Soul- und Popsängerin, Schauspielerin und Filmproduzentin Whitney Elizabeth Houston wurde am 09.08.1963 in Newark im US-Bundesstaat New Jersey geboren. Sie starb am 11.02.2012 in Beverly Hills im US-Bundesstaat Kalifornien. Ursache sollen Kokainmissbrauch und eine Herzkrankheit gewesen sein, die schlussendlich dazu geführt haben, dass Houston in der Badewanne ertrank. Mit mehr als 200 Gold-, Platin-, Silber- und Diamantschallplatten sowie sechs Grammyauszeichnungen gehört sie zu den erfolgreichsten Sängern in der Geschichte. Ihre Karriere erreichte ihren Höhepunkt, als sie 1992 im Rahmen ihres Schauspieldebüts die Hauptrolle im Film "Bodyguard" übernahm und den Soundtrack "The Bodyguard" beisteuerte. Ihr erfolgreichster Song ist "I Will Always Love You". Ihre Alben und Singles wurden weltweit mehr als 170 Millionen Mal verkauft. Sie gehört zu den wenigen Künstlerinnen, die es geschafft haben in drei aufeinanderfolgenden Jahrzehnten ein Nummer-1-Album in den internationalen Charts zu platzieren. Laut Guinessbuch der Rekorde ist Houston mit 411 Auszeichnungen die am häufigsten ausgezeichnete Künstlerin aller Zeiten. Mit einem Stimmvolumen, das drei Oktaven umfasste, legte Houston den Grundstein für ihre Karriere. Ihr Gesang, der sich stilistisch als eine Mischung zwischen Pop und Soul beeinflusst von traditionellen Gospel beschreiben lässt, hat den Stil der nachfolgenden Generation an Sängerinnen geprägt.
Mit 14 Jahren machte Houston erste Schallplattenaufnahmen, bevor sie 1979 als Backgroundsängerin in "I’m Every Woman" von Chaka Kahn auftritt. Viele Jahre später machte sie den Titel zu ihrem eigenen Hit. Im Rahmen von Nachtclubauftritten machten sie erste Erfahrungen als Live-Entertainerin. Sie selbst gab einen Soloauftritt in ihrer Heimatkirche sowie im New Yorker Town Hall Theater als Schlüsselmomente in ihrer Karriere an. Zeitgleich verfolgte Houston anfänglich eine erfolgreiche Modelkarriere und wurde dabei von Zeitschriften wie Vogue abgelichtet. Sie war eines der ersten schwarzen Models auf der Titelseite von Seventeen.
Anfang der 80er-Jahre unterzeichnete sie schließlich ihren ersten Plattenvertrag und veröffentlichte 1984 den Song "Hold Me". Ein Jahr verging, bis das Debütalbum "Whitney Houston" auf den Markt kam. Mit 13 Millionen verkauften Einheiten in den USA ist eines der erfolgreichsten Debüts einer Künstlerin überhaupt. "Saving All My Love for You" brachte ihr den ersten Grammy als Popsängerin ein. Dabei erreichte Houston nicht nur in den USA, sondern auch international hohe Chartplatzierungen und wurde Platin und Mehrfach-Platin ausgezeichnet. 1987 gelang es ihr mit ihrem zweiten Album "Whitney" als erster Sängerin überhaupt direkt auf dem ersten Platz der US-Billboard-Charts einzusteigen. Vier Singles erreichten Spitzenchartpositionen, darunter das später mit einem Grammy ausgezeichnete Lied "I Wanna Dance with Somebody (Who Loves Me)". Durch sieben aufeinanderfolgende Nummer-1-Hits sicherte sich Houston einen Eintrag im Guinessbuch der Rekorde. Bei der NBC-Übertragung der Olympischen Spiele in Seoul sang sie 1988 ihren Titel "One Moment in Time" und schoss damit an die Spitze der deutschen und britischen Charts. 1990 folgte das Album "I’m Your Baby Tonight", welches sich mehr als zeitgenössischen R&B orientierte. Es erreichte den dritten Platz der Charts und wurde mit Vierfach-Platin ausgezeichnet. Einige Kritiker beobachteten dies als Knick in ihrer Laufbahn, da Houston in den 80ern eine steile Erfolgskurve hingelegt hatte. Ihr Auftritt beim Super Bowl XXV 1991 gilt als einer der Schlüsselmomente in ihrer Karriere. Ein Jahr später war sie in "Bodyguard" zum ersten Mal auf der großen Leinwand zu sehen. Das Album zum Film ist nicht nur der mit Abstand erfolgreichste Soundtrack in den USA sondern auch eines ihrer erfolgreichsten Alben. Ebenso spielte sie in "Rendezvous mit einem Engel" aus dem Jahr 1996 mit und lieferte nebenbei erneut den kompletten Soundtrack. Zwei Jahre später erschien ihr viertes Album "My Love Is Your Love", welches die Hitsingles "My Love Is Your Love" und "It’s Not Right But It’s Okay" enthält.
2000 erhielt Houston bei der Grammy-Verleihung ihre sechste Auszeichnung für "It’s Not Right, But It’s Okay" in der Kategorie Beste R&B-Gesangsdarbietung einer Frau. Zwei Jahre später folgte mit "Just Whitney…" ihr fünfte Album, sowie 2003 ihr erstes Weihnachtsalbum "One Wish – The Holiday Album". Danach wurde es still um die Sängerin. Bis 2007 veröffentlichte sie lediglich zwei weitere Best-Of-Alben. Nachdem sie 2004 in einem Interview über Pläne für ein neues Album sprach, dauerte es weitere vier Jahre bis der Song "Like I Never Left" erschien. Zwischenzeitlich kamen Gerüchte über den Gesundheitszustand der Sängerin in Umlauf. 2009 sprach Houston mit Talkmasterin Oprah Winfrey ausführlich über ihre überwundene Drogensucht und ihre gescheitert Ehe. Ihr Album "I Look To You" führte zeitgleich die Charts in den USA und Kanada an. Auch in Europa wurde das Werk ein Nummer-1-Hit. Mit über 300.000 verkauften Einheiten in der ersten Woche, hatte die Sängerin die erfolgreichste Startwoche in ihrer Karriere hinter sich. Bei ihrer letzten Welttournee, die Ende 2009 begann, erntete Houston vor allem Kritik für ihre brüchige Stimme. In der der O2 World in Berlin verließen einige Zuschauer das Konzert vorzeitig, da ihre Stimme mehrmals versagte. Nach ihrem plötzlichen Tod im Jahr 2012 schafften es zahlreiche ihrer Songs erneut in die Charts, darunter "I Will Always Love You", "One Moment in Time" und "My Love Is Your Love".
Whitney Houston und die LGBTQ-Community
Die Sängerin ist für einen großen Teil der LGBTQ-Community nicht nur ein Vorbild, sondern auch eine Inspiration. Mit "I Wanna Dance With Somebody" veröffentlichte sie einen Song, der sich zu einer queeren Hymne entwickelte und das über Generationen hinweg. Viele ihrer großen Hits sind außerdem nicht gender-spezifisch getextet.